Mädchenmeuterei

Buchseite und Rezensionen zu 'Mädchenmeuterei' von Kirsten Fuchs
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3 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Mädchenmeuterei"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:496
EAN:9783737100465

Rezensionen zu "Mädchenmeuterei"

  1. Girlscrew on tour...

    Mir wurde erst beim Lesen klar, dass es wohl einen früheren Roman zu der Mädchenrunde gibt. Ich kenne den Vorgänger "Mädchenmeute" nicht, vermute aber mal, dass mit den Kenntnissen daraus das Verstehen leichter fällt.

    In der Geschichte geht es um Charlotte, deren Freundin Bea spurlos verschwunden ist. Da muss man doch irgendwie helfen. Und kaum kam dieser Gedanke, sitzt man auch schon auf einem Containerschiff auf Rettungstour. Wird das gut ausgehen?

    Ich muss gestehen, dass mich dieser Roman sehr zwiegespalten zurückgelassen hat, denn er war nicht wirklich schlecht, aber wirklich gut gefallen hat er mir eben auch nicht.

    Es fehlt so ein wenig der rote Faden und ich fand das Geschilderte einfach nicht spannend. Mir dauerte einfach alles zu lang und es wird eben klein auf klein alles beschrieben was zu sehen ist, wie gefühlt wird, einfach alles. Fast glaubt man ein Teenagertagebuch zu lesen, weil ein Gedankensprung dem nächsten folgt und Charlotte echt verrückte Ideen hat und auch noch glaubt die würden funktionieren, was man als erwachsener, rational denkender Mensch nicht mehr hat. Irgendwie cool, aber auch gleichzeitig dumm und naiv.

    Gut fand ich die Sprache der Autorin, die mit coolen Sprüchen und tollen sprachlichen Bildern um die Ecke kommt. Der Stil richtet sich in meinen Augen eher an jüngere Leser, die sich in der Ausdrucksweise vollends wiederfinden.

    Das Besondere an dem Buch ist wohl, dass man mit Charlotte erlebt wie es sich anfühlt, wenn die Kindheit aufhört und das Leben eines Erwachsenen anfängt. Man möchte sich an Liebgewonnenes klammern, darf und kann es aber einfach nicht mehr. Und die Fantasie ist auch nicht mehr wie man sie als Fünfjährige kannte.

    Fazit: Ich kann nur bedingt eine Empfehlung aussprechen. Ich schätze mal für Leute bis 25 genial, für alle Älteren eher fad.

  1. Containerschifffahrtsabenteuer

    Charlotte und ihre Freunde haben sich ein den Kopf gesetzt, ihre verschwundene Freundin zu suchen, die ab und zu Handy-Videos sendet, während sie mit ihrem Vater im LKW unterwegs ist. Die Spur führt nach Marokko. Charlotte kauft kurzentschlossen ein paar Schiffstickets und die Reise beginnt.

    Zunächst war ich enttäuscht, als ich gemerkt habe, das dieses "nur" ein Fortsetzungsband ist. Man kann das Buch gut ohne den ersten Teil lesen, aber wenn ich ein Buch zu lesen beginne, möchte ich das eigentlich gern vorher wissen. Leider schweigen sich die Verlage sehr häufig darüber aus, der Titel verrät es nicht, und somit hat es mich komplett unvorbereitet getroffen.
    Dazu kommt noch, dass die Autorin dem Leser immer wieder unter die Nase reibt, dass es eine Vorgeschichte gegeben hat. Zu Beginn der Erzählung sozusagen eine Zusammenfassung zu geben, wäre ja ok, aber man muss wirklich nicht andauernd wieder darauf hingewiesen werden. Zum Glück kann man es einfach ignorieren, denn für die Story wird es nicht gebraucht.

    Die nächste Enttäuschung kristallisiert sich erst gegen Ende des Buches heraus. Denn das Ziel der Reise, Bea retten, wird gar nicht erreicht. Damit ist nicht gemeint, dass Bea nicht gerettet wird, sondern lediglich, dass das Buch endet, bevor die Gruppe Bea überhaupt trifft. Leider muss man dies, wenn man überhaupt etwas über das Buch schreiben will, dem Rezensionsleser verraten, auch wenn es ein Spoiler ist.
    Das Buch handelt also ausschließlich von der Reise zu Bea, auf einem Containerschiff nach Marokko. Und wie das auf Schiffen so ist, passiert (erst mal) nicht viel, der Leser bekommt die geballte Langeweile zu spüren, die auch die Passagiere trifft.
    Den ersten Teil der Reise hätte man also gut etwas kürzen können, später ziehen die Ereignisse an und die Handlung gewinnt an Spannung. Und wie auch schon im Vorgängerband – inzwischen wurde der Leser, falls er diesen nicht kennt, ja oft genung darauf hingewiesen – geht es wieder darum, Tiere zu retten. Leider kommt aber die eigentliche Rettungsaktion der Tiere am Ende etwas zu kurz.
    Die letzte Enttäuschung erfährt der Leser, wenn ihm bewusst wird, dass auch das Rätsel um die alte Dame und das seltsame Objekt, das Charlotte auf einem Landgang von ihr entgegen nimmt, nicht aufgelöst wird.

    Fazit: Die Story hat ein paar Schwächen und die Versprechungen, die der Leser sich aufgrund der Buchbeschreibung macht, werden nicht eingelöst, aber das Buch ist interessant zu lesen und trotz einiger Längen spannend. Als Jugendbuch läßt es sich zudem leicht lesen, ich würde aber doch, hätte ich die Wahl, mit dem ersten Band beginnen.