SCHULD! SEID! IHR!: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'SCHULD! SEID! IHR!: Thriller' von Michael Thode
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4 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "SCHULD! SEID! IHR!: Thriller"

In der Lüneburger Heide nehmen sich ein obdachloser Mann und ein pensionierter Polizist unter größten Qualen das Leben. Was verbindet diese beiden Männer? Und welche Bedeutung haben die Tarotkarten, die neben den Toten gefunden werden?

Format:Taschenbuch
Seiten:416
Verlag: Lbbe
EAN:9783404184163

Rezensionen zu "SCHULD! SEID! IHR!: Thriller"

  1. Töte dich selbst, sonst nehme ich dir dein Liebstes!

    Ein Obdachloser und ein pensionierter Polizist werden tot aufgefunden. Haben sie sich selbst getötet, oder treibt ein Mörder sein Unwesen in der Lüneburger Heide. Als sich weitere mysteriöse Todesfälle ereignen und in ihrem Zusammenhang jeweils eine Tarotkarte des "Gehängten" bei den Toten auftauchen, ist dem Kommissar Rolf Degenhardt schnell klar, dass er es mit einem Serientäter zu tun hat.

    "Schuld! Seid! Ihr! ist der zweite Teil aus der Rolf-Degenhardt-Reihe des Autors. Obwohl in der Story manchmal Bezug auf die vorherigen Fälle des Ermittlers genommen wird, kann dieser Thriller ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

    Die Handlung ist wie in einem Theaterstück in sechs Akte aufgeteilt. Der Schreibstil von Michael Rhode ist flüssig, und durch die relativ kurzen Kapitel wird die Spannung gut aufgebaut.

    Die einzelnen Charaktere fand ich teilweise interessant und sehr gut dargestellt, allerdings hätte der Autor aus manchen Protagonisten meiner Meinung nach noch mehr herausholen können.

    Die Story um die Taten des Mörders wurden anfangs ausführlich beschrieben, doch im weiteren Verlauf ließ bei mir, durch Wiederholungen und nicht wirklich zu Ende gedachte Handlungsstränge, zum Schluss die Spannung nach. Das Ende war für mich dann auch wenig überraschend.

    Ich habe mich trotzdem mit diesem Buch gut unterhalten gefühlt und vergebe für die interessante Plot-Idee der Story 4 Sterne und für die Umsetzung 3 Sterne.

  1. Wer auf Rache aus ist, der schaufelt sich meist sein eigenes Gra

    "Solange Du glaubst, dass an allem immer nur die anderen Schuld sind, wirst Du viel leiden." (Dalai Lama)
    In der Lüneburger Heide werden kurz nacheinander ein Obdachlose Martin Selter und der ehemalige Kommissar Jürgen Grossmann qualvoll mit Strychnin getötet. Leider wird erst zu spät entdeckt, dass es zwischen den Opfern eine Verbindung gibt und das Grossmann nicht an einem Herzinfarkt gestorben ist. Unter mühsamer Arbeit sucht das Team unter Kommissar Rolf Degenhardt nach den Hintergründen zur Tat. Auffällig ist, dass man bei jedem Opfer die gleiche Tarotkarte "Der Gehängten" findet. Wo ist die Verbindung der Opfer und was haben sie dem Täter getan, das er sie so qualvoll hat sterben lassen?

    Meine Meinung:
    Leseprobe und der Klappentext habe mich neugierig auf dieses Buch gemacht, das als Leserunde unter "Neuer blutiger Stern am deutschen Spannungshimmel" angepriesen wurde. Daher wusste ich nicht, dass dies der zweite Band einer Reihe war. Zwar sind die Fälle ineinander abgeschlossen, doch was das Privatleben der Ermittler betrifft, da merkte ich sehr wohl, dass mir Wissen fehlte. In diesem Buch geht es um Schuld, eine verlorene Liebe und um Rache. Als Zeichen hinterlegt der Täter jedes Mal die Tarotkarte "Der Gehängte", die ja eigentlich eher für Orientierungskrise, Verwirrung, Stillstand, Hilflosigkeit, Opfer erbringen, Überdenken und neue Perspektiven steht. Doch hier steht es für ihn, der sich ebenfalls als Gehängter tituliert wird. Der Autor nimmt mich mit in verschiedene Handlungsstränge, die aus Ermittlungen, dem Privatleben des Kommissars und dem Gehängten besteht. Leider verfängt er sich dabei mitunter in Nichtigkeiten, die mir im Buch viel zu ausführlich dargestellt werden. Während dagegen die Ermittlungen und Hintergründe der Tat darunter leiden. So werden die ersten beiden Tathergänge noch recht ausführlich beschrieben, doch danach geht mir alles viel zu schnell. Was den Spannungsbogen anbelangt, bleibt dieser kontinuierlich gleich und das Erpressen seiner Opfer wirkt für mich zusehends zur Farce und dadurch unglaubwürdig. In der Mitte des Buchs werden die Handlung und die Ermittlungen dann immer offensichtlicher und oberflächlicher, was sehr schade finde. Dadurch fehlt auch am Schluss ein opulenter Showdown, was hier sehr gut gepasst hätte. Mich ärgerte außerdem, dass manche Handlungen nicht mehr zu Ende geführt werden. Zum Beispiel verspricht er einem Jungen seinen Rucksack zu bringen, was dann jedoch nicht weitergeführt wird. Ich finde, wenn man solche Nebensächlichkeiten einbringt, dann sollte man sie auch beenden. Selbst am Schluss blieben bei mir noch einige Fragen offen. Leider ist das Setting der Lüneburger Heide hier ebenfalls nicht groß vertreten und so könnte dieses Verbrechen eigentlich überall spielen. Lediglich einmal ist eine Passage mit Plattdeutsch, dessen Dialekt für Leser nicht gerade einfach ist. Hier wäre eine Übersetzung am Ende des Buchs von Vorteil gewesen. Selbst die neue eingeführte Kollegin Jana Liebisch ging unter, obwohl sie meistens die entscheidenden Hinweise geliefert hat. Vielleicht sollte beim nächsten Buch der Plot nicht ganz so flach ausfallen, sondern lieber etwas intensiver. Trotz allem ließen mich die kurzen Kapitel und der interessante Plot nur so durch das Buch fliegen. Dennoch bleibt er mir für ein Thriller zu flach und zu oberflächlich. Wer jedoch gerne vorhersehbare Krimis liebt, für den ist das Buch sicher richtig. Trotzdem habe ich mich gut unterhalten und glaube, dass der Autor durchaus Potenzial hat. Vielleicht sollte er sich noch mehr Rat bei erfahrenen Ermittlern suchen? Von mir jedenfalls gibt es 3 1/2 von 5 Sterne mit Tendenz nach oben.