Die Villa am Elbstrand

Im sorglosen Sommer 1912 ahnt die sechzehnjährige Sophie Brix nicht, dass sich ihr Leben innerhalb kurzer Zeit komplett ändern wird. Als sie am Glücksburger Strandhotel ein Feuer auf dem Dach bemerkt, kann sie relativ schnell die Angestellten informieren. Jedoch ist das diese Mädchen am Fenster unter dem Dach. Für sie scheint jede Hilfe zu spät zu kommen. Aber Sophie hat eine Idee und es gelingt ihr Anna Nieland, die Tochter des bekannten Reeders aus Hamburg, aus den Flammen zu retten. Mit dieser Rettung beginnt eine lebenslange Freundschaft zwischen den beiden Mädchen, die Einfluss auf ihr gesamtes Leben haben wird.
Anna gibt Sophie, die Tochter eines Melkers, zwei Jahre später die Möglichkeit nach Hamburg zu kommen und bei ihr als ihre Gesellschafterin zu leben. Am Anfang ist es nicht leicht für Sophie sich als einfaches Mädchen vom Land in der Großstadt und auch in der Familie Nieland zu behaupten und akzeptiert zu werden. Jedoch ihre liebenswerte, natürliche Art macht es den Familienmitgliedern schwer sie nicht zu mögen.
Doch es kommen schwere Zeiten auf Sophie und die Familie Nieland zu. Die Welt ist in Aufruhr, ein Krieg scheint nicht mehr fern. Lest selbst, inwiefern diese Ereignisse Einfluss auf das Leben von Sophie und der Familie Nieland in der Villa am Elbstrand haben werden.
Ich fand dieses Buch ungemein interessant. Es erzählte anschaulich, phasenweise sehr anschaulich, das Leben einer Familie in diesen damals unruhigen Zeiten. Sicher man weiß einiges über diese Zeit, aber durch das persönliche Schicksal der Protagonisten wurde es mir beim Lesen sehr viel informativer. Die historischen Fakten hat die Autorin gut recherchiert und geschickt in diesem Roman eingebettet.
Mir hat das Buch gefallen. Es gibt verdiente fünf Lesesterne und eine Empfehlung an alle.
Die Zeiten ändern sich
Sofie Brix stammt aus einfachen Verhältnissen. Sie hat gerade etwas ausgeliefert, als sie ein Feuer im Obergeschoß des Strandhotels bemerkt. Sie rettet eine junge Frau, bei der es sich um Anna, der Tochter der wohlhabenden Familie Nieland aus Hamburg, handelt. Zwei Jahre später erhält sie das Angebot, Gesellschafterin bei den Nielands zu werden. Sofie nimmt die Stelle an und schon bald entsteht eine Freundschaft zwischen Anna und Sofie. Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus.
Dies ist der erste Band der Familiensaga um die Familie Nieland. Der Schreibstil des Autorenduos lässt sich angenehm lesen. Wechselnde Perspektiven machen die Geschichte interessant.
Die Verhältnisse jener Zeit sind authentisch dargestellt. Wir dürfen uns mit diesem Roman in der besseren Hamburger Gesellschaft bewegen, erleben aber auch die Nöte des einfachen Volkes. Doch der Krieg verlangt allen viel ab und die Not trifft nun auch die Wohlhabenden. Die Männer werden eingezogen und die Frauen müssen neue Aufgaben übernehmen. Annas Schwester Edith und Sofie werden Krankenschwestern auf einem Lazarettschiff und Anna versucht die Reederei weiterzuführen.
Auch die Personen sind individuell und lebendig beschrieben. Sofie und Anna sind sympathische junge Frauen, die sich trotz der Standesunterschiede anfreunden. Anna hat sich schon immer für die Reederei interessiert und hätte gerne dort gearbeitet. Aber für eine Frau war das undenkbar und schon ganz besonders für eine Frau der besseren Gesellschaft. Nun sind bis auf ihren Cousin Hinnerk die Männer nicht mehr da und sie bekommt endlich eine Chance. Edith und Anna werden im Lazarett hautnah mit den Folgen des Krieges konfrontiert. Das ist eine schwere und belastende Aufgabe, welche Die Frauen an ihre Grenzen bringen.
Mir hat dieser Roman gut gefallen und ich kann ihn nur empfehlen. Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung der Saga.