SchattenHaut

Buchseite und Rezensionen zu 'SchattenHaut' von Nané Lénard
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "SchattenHaut"

Format:Broschiert
Seiten:352
EAN:9783827194039

Rezensionen zu "SchattenHaut"

  1. 4
    30. Nov 2014 

    Wie es schon die Alten sungen

    Als ein älterer Herr bei Rinteln tot aus der Weser gezogen wird, eilt der neu an den Ort gekommene Kommissar Wolf Hetzer sofort an den Fluss. Der Tote hat nicht lange im Wasser gelegen und schnell stellt sich heraus, dass er nicht einfach so ins Wasser gefallen sein kann. Obwohl schwerste Verletzungen zu einem starken Blutverlust geführt haben müssen, ist an der Weser kaum Blut zu finden. Außerdem trug der Tote keine Hose und wie die herbeigeeilte Rechtsmedizinerin bald feststellt, wurde ihm der Adamsapfel entfernt. Möglicherweise hat der Täter medizinische Grundkenntnisse. Schnell kann das Opfer identifiziert werden, es handelt es sich um den pensionierten Pfarrer Josef Fraas aus Hameln handelt.

    Wie manchmal bei der alltäglichen Zeitungslektüre feststellbar, sind auch die beschaulichen Orte in der Provinz nicht vor schweren Verbrechen gefeit. So hat nicht jede kleine Dienststelle eine Abteilung für Kapitalverbrechen und diese Ermittlungen werden dann üblicherweise von einer übergeordneten Stelle koordiniert. Dennoch wird natürlich gerne auf die Erfahrung und die Ortskenntnis der ansässigen Polizisten zurückgegriffen. Peter Kruse und sein neuer Kollege Wolf Hetzer nehmen die Ermittlungen auf, begleitet von der schlagfertigen Rechtsmedizinerin Mica (Mechthild) finden sie auch kleinste Spuren und tappen doch lange im Dunkeln.

    Auf verschiedenen Zeitebenen entwickelt sich der Fall, in dem ein Thema aufgegriffen wird, dem durchaus zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird, welches aber ungefähr zur Entstehungszeit des Romans „in“ war. Leider ist es wieder in der Versenkung verschwunden, ohne dass bekannt wäre, ob sich die Situation der Betroffenen eingehend verbessert hätte. Gerade dies besondere Thema gibt diesem ersten Band um Wolf Hetzer und seine Kollegen einen besonderen Reiz und eine gewisse Tiefe. Angeregt versucht man als Leser mitzuermitteln und ruft sich gleichzeitig das wenige Wissen über dieses spezielle Thema ins Gedächtnis. Langsam keimt ein Verdacht, der sich nach und nach verdichtet. So macht ein Krimi Spaß.

    Was die Lesefreude ein klein wenig trübt, sind ein paar Hintergrund-Informationen zur Vorgeschichte des Kommissars Wolf Hetzer und seine etwas formelhaften Lebensumstände. Dennoch ein sehr gut recherchiertes Erstlingswerk, packend und geradlinig. Man kann die weiteren Ermittlungen des Kommissars und seines Teams getrost auf die innere Leseliste setzen.